Jugendzahnärztlicher Dienst
Schöne und gesunde Zähne sind wunderbar!
Wir, der Arbeitskreis Zahngesundheit des Landkreises Aurich, unterstützen Eltern, Kindergärten, Kinderkrippen und Schulen, die Zahngesundheit der hier lebenden Kinder weiter zu verbessern.
In Kindergärten, Krippen und Schulen bieten wir an:
- Theoretische Anleitung zur richtigen Mundhygiene mit praktischer Putzübung
- Beratung über zahngesunde Ernährung
- Unterrichtseinheiten zu Zahnaufbau, Zahnarten, Zahnwechsel, Kariesentstehung
- Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung in der Gruppe
- Zahnschmelzhärtung durch Fluoride
Bei unserer Arbeit mit kleinen Kindern unterstützen uns unsere Handpuppen.
Weitere Leistungen:
- Informationsveranstaltungen
- Fortbildung von Multiplikatoren (Lehrer/innen, Erzieher/innen)
- Bereitstellung von Büchern, Arbeitsblättern, DVDs und Demonstrationsmodellen aus unserer umfangreichen Mediothek zur Durchführung der Gesundheitserziehung
Milchzähne
Die Entwicklung der Milchzähne beginnt schon in der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche, ihre Mineralisation beginnt wenige Monate später.
Wenn Ihr Kind zwischen 6 und 8 Monate alt ist brechen als Erstes die unteren, mittleren Schneidezähne durch, kurz danach die mittleren, oberen Schneidezähne. Alle weiteren Zähne folgen dann in den nächsten Monaten, bis im Alter von 2,5 bis 3 Jahren das Milchgebiss vollständig durchgebrochen ist. Jetzt hat Ihr Kind 20 Zähne: 8 Schneidezähne, 4 Eckzähne und 8 Backenzähne.
Bleibendes Gebiss
Etwa im 6. Lebensjahr beginnt der Durchbruch der neuen, Bleibenden Zähne. Oft unbemerkt, da vorher kein Zahn ausfällt, bricht hinter den Milchbackenzähnen auf jeder Seite der sogenannte Sechsjahrmolar durch. In der langen Durchbruchsphase dieses Zahnes liegt er tiefer als die restlichen Zähne und wird deshalb oft von der Zahnbürste nicht erreicht. Hier hilft es diese Zähne mit der Querputztechnik zu putzen. Sie ist schwierig zu erklären, bitte lassen Sie sich dazu von ihrem Zahnarzt beraten oder wenden Sie sich an unseren Arbeitskreis.
Nun beginnt der eigentliche Zahnwechsel. In den nächsten Jahren werden nach und nach die Zahnwurzeln der Milchzähne aufgelöst. Die Milchzähne fallen aus und werden durch ihre jeweiligen Nachfolger ersetzt. Mit etwa 12 bis 13 Jahren sind alle 28 Bleibenden Zähne durchgebrochen. Jetzt fehlen nur noch die 4 Weisheitszähne. Diese sind jedoch nicht bei allen Menschen angelegt.
Die Durchbruchszeiten der Bleibenden Zähne variieren stark, dies ist also kein Grund zur Beunruhigung.

Erfolgsrezept für gesunde Zähne
Mit der richtigen Vorsorge hat jedes Kind die Chance mit strahlend schönen und gesunden Zähnen durch das Leben zu gehen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, denn Kinder lernen erst nach und nach selbständig ihre Zähne zu putzen. Dazu benötigen sie viel Unterstützung und Anleitung. Erst mit dem Ende der Grundschulzeit sind die meisten Kinder zu einer eigenverantwortlichen Zahnpflege in der Lage. Aber auch danach brauchen sie immer wieder Erinnerungen und Denkanstöße von Ihnen um Erlerntes zu vertiefen und schwierige Lebensphasen (Pubertät) zu meistern. Sobald der erste Zahn da ist, sollten Sie mit der konsequenten Zahnpflege beginnen.
Zahnputztechnik für Kinder nach KAI
Für Kinder im Vorschulalter gibt es eine geeignete Methode, das systematische Zähneputzen zu erlernen- die KAI-Technik. KAI steht für:
- K = Kauflächen der Zähne
- A = Außenflächen der Zähne
- I = Innenseite der Zähne
Zuerst werden also die Kauflächen, dann die Außenflächen und zum Schluss die Innenseiten der Zähne geputzt. Da Fingerfertigkeit und Verständnis der Kinder schrittweise zunehmen, empfiehlt es sich, das Kind auch schrittweise mit der KAI-Technik vertraut zu machen:
1. Schritt: Kleinkinder beginnen damit, die Kauflächen der Zähne durch Vor- und Rückwärts-Bewegungen (hin und her) mit der Bürste zu säubern. Dazu pro Kieferseite am letzten Zahn anfangen und nach vorne vorarbeiten. Immer in der gleichen Reihenfolge: beispielsweise zuerst oben rechts- oben links, dann unten rechts und links.
2. Schritt: Wenn das Kind das Putzen der Kauflächen beherrscht, können die Außenflächen mit einbezogen werden. Sie werden bei aufeinandergelegten Kiefern mit Kreisbewegungen gebürstet. Dazu auch hier am hintersten Zahn anfangen und nach vorne vorarbeiten.
3. Schritt: Kindern, die das Putzen von Kau- und Außenflächen der Zähne verinnerlicht haben, fällt der letzte Schritt nicht schwer: das Bürsten der Innenflächen vom Zahnfleisch zu den Zähnen hin, also von rot nach weiß.
Das Putzen nach dem immer gleichen Ablauf garantiert, dass kein Zahn vergessen wird. Kinder, die sich dieses Muster einmal eingeprägt haben, werden mit dem richtigen Zähneputzen auch später kein Problem haben. Neben dem Ablauf sollte man noch folgendes beachten:
- Die Zahnbürste ohne großen Druck aufsetzen, damit der Zahnschmelz nicht beschädigt wird.
- Geputzt wird jeweils zwei bis drei Minuten lang.
- Die Zahnbürste gründlich ausspülen, ausklopfen und mit dem Kopf nach oben in den Becher stellen.
Karies
Kariesentstehung
Die Entstehung von Karies, also das „Loch im Zahn“, hat viele Gründe. Karieserkrankungen sind jedoch nicht erblich. Entscheidend ist das Zusammentreffen von Bakterien mit ungenügender Zahnpflege und falschen Ernährungsgewohnheiten.
Schon innerhalb weniger Stunden lagern sich auf einer frisch geputzten Zahnoberfläche Bakterien ab. Sie bilden zusammen mit Speiseresten einen zähen, klebrigen Belag. Man nennt ihn auch Biofilm oder Plaque. Wird dieser Belag nicht regelmäßig entfernt und bekommen die Bakterien ausreichend Nahrung, vermehren sie sich schnell. Sie wandeln die in den zugeführten Lebensmitteln vorhandenen Kohlenhydrate (Zucker) in Säuren um.
Die äußere Schicht des Zahnes, der Zahnschmelz, ist den entstehenden Säuren (Milchsäure, Essigsäure) in diesem Belag ausgeliefert. Die Säure entzieht dem Schmelz die Mineralien, dieser wird dadurch porös. Die Karies beginnt.
Der Reparaturmechanismus der Mundhöhle
Unser Speichel versucht, die durch die Säuren entstandenen Schäden zu reparieren. Dies ist möglich, weil er Mineralstoffe enthält, die wieder in den Schmelz eingelagert werden und ihn härten. Die wichtigste Voraussetzung, damit diese Reparatur stattfinden kann, ist ausreichend Zeit.
Wiederholt sich durch den häufigen Verzehr von zuckerhaltigen Zwischenmahlzeiten oder Getränken der Säureangriff auf die Zähne zu oft, bleibt für die natürliche Remineralisation der Zähne durch den Speichel nicht genügend Zeit. Das Gleichgewicht zwischen Entkalkung und Reparatur ist gestört, die Kariesentstehung beginnt.
Kariesbehandlung bei Kindern
Die wichtigste Voraussetzung für die Behandlung eines Kindes ist, dass das Kind dem Zahnarzt vertraut. Hier können Eltern entscheidende Vorarbeit leisten. Gehen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind zum Zahnarzt. Nicht erst wenn die ersten Beschwerden auftreten, sondern schon regelmäßig ab dem zweiten Lebensjahr. So hat Ihr Kind Zeit eine Zahnarztpraxis mit ihren fremden Gerüchen und den Zahnarzt kennenzulernen. Vermeiden Sie auch mit einem Zahnarztbesuch zu drohen wenn das Kind die Zahnpflege verweigert oder zu viele Süßigkeiten isst. Der Zahnarzt sollte als Freund wahrgenommen werden, der uns hilft, dass unsere Zähne gesund bleiben.
Sollte dann wirklich einmal eine Füllung erforderlich sein, lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten. Die heute zur Verfügung stehenden Materialeien sind vielfältig und unterliegen einem ständigen schnellen Wandel. Entscheidend für die Auswahl des Materials ist außerdem die Kooperationsbereitschaft des Kindes. Für hochwertige Füllungen benötigt man eine längere Behandlungsdauer und zum Teil eine Trockenlegung der Zähne. Ist diese Zeitspanne für ein kleineres Kind noch zu lang, muss man Kompromisse eingehen. Amalgamfüllungen sollten, wenn irgendwie möglich, vermieden werden.
Wichtig ist jedoch, dass die Zähne behandelt werden. Dies gilt auch für Milchzähne! Milchzähne haben eine wichtige Platzhalterfunktion. Ihr Erhalt hilft so manche Zahnspangenbehandlung zu vermeiden. Außerdem sind „Löcher“ in den Zähnen Verstecke für große Mengen an Bakterien. Diese gefährden auch die neuen, bleibenden Zähne. Wer schon einmal Zahnschmerzen hatte, weiß wie schmerzhaft dies ist. Geben Sie Ihrem Kind die Chance auf eine Kindheit ohne Zahnschmerzen und Hänseleien durch Klassenkameraden wegen der „schwarzen“ Zähne.
Zahnunfall: Was müssen Sie tun?
Bleibende Zähne können sehr oft gerettet werden, wenn folgendes beachtet wird:
- Ruhe bewahren
- Bei starker Blutung auf ein STOFFtaschentuch oder Gaze beißen.
- Bei ausgeschlagenen Zähnen:
– Zahn suchen, nur an der Zahnkrone, nicht an der Wurzel anfassen.
– Den Zahn nicht reinigen, auch wenn er verschmutzt ist
Den Zahn nicht in ein Papiertaschentuch einwickeln!
– Zahn bzw. Zahnstück in die Zahnrettungsbox legen, bzw. wenn nicht vorhanden in kalte Milch legen.
Bei gelockerten Zähnen:
– Situation belassen, nur vorsichtig zusammenbeißen - Sofort den Zahnarzt aufsuchen Bundesweite
Zahnunfall-Notrufnummer: 01805-012800